Wie real "Voodoo" wirklich sein kann...
Vergangenen Samstag hatte ich die Möglichkeit mit einer kleinen, feinen Truppe ( Rosario Rossi Di Francesco, Danny Dewald, Thomas Alexander Jäger, Tobias Kern & meiner Frau ) mal vor die Leinwand und hinter die Kulissen von Cinemike Tuning zu schauen... Man hört und liest ja einiges hierüber, neben überzeugten Verfechtern gibt es ja auch kritische Stimmen - Voodoo gehört da noch zu den harmloseren Beschreibungen. Was ist also dran? Nun ja, ich selbst baue seit meinem 16ten Lebensjahr leidenschaftlich Lautsprecher - nicht alle mit Erfolg, aber ein "Misserfolg" spornt auch an und ich weiß aus Erfahrung, die Auswirkungen bei Änderungen von Bauteilen in einer Kette können nicht nur hörbar, sondern sogar dramatisch sein. Zugegeben - nicht alles ist auf den ersten ( physikalischen ) Blick erklärbar, aber das ist das Universum auch nicht... Insofern war ich natürlich gespannt, was die Jungs von Cinemike so auf dem Kasten haben. Tja, wer jetzt erwartet hat, dort ein komplett klinisch eingerichtetes Vorführstudio mit idealen Raummaßen und Bedingungen vorzufinden, der wurde positiv überrascht. Man betritt ein...tada: offenes Wohnzimmer mit angrenzendem Essbereich & Kamin...okay. Nicht unbedingt der ideale Präsentationsraum sollte man meinen. Zugegeben...beim zweiten Blick erschließt sich erst der Sinn und Zweck des Hauptraumes...zu unübersehbar machen die Titan´s ihrem Namen alle Ehre und eine mehr als großzügige iMasque - Leinwand mit entsprechender Maskierung und vorsichtig geschätzten 3,2 Mtr. Bildbreite deutet hier auf wirklich großes Kino hin...vorne gibt´s dann noch einen 3er Satz MAA 1000 um sowohl den Hauptlautsprechern, wie auch dem Titan Base ein "wenig" ( Achtung Ironie... :D ) Leistung zur Verfügung zu stellen. Links ein "kleiner" Tannoy Sub aus der Profiecke ( VS 218DR, angetrieben von einem Emotiva-Monoblöckchen, wenn ich es richtig im Kopf habe ). Desweiteren ein Paar Vulkan VIII für den Surround-Bereich sowie ein Päärchen Wotan´s als Surround - Back sofern notwendig...als Steuerzentrale dient ein AVP-A1HDA, natürlich mit 3D Upgrade in der Final-Edition - Version und ein 3313 als Zuspieler. Die dazugehörige Software in Form von mehreren Hundert, DVD´s, Blu-Ray´s & inzwischen äußerst seltenen Laser-Disc ist ein Augenschmaus für jeden Sammler...als "Freak" weiß man garnicht so genau, wo man zuerst schauen soll... Was erst nach und nach auffällt ist der großzügige Einsatz von diversen Akustikelementen, deren Positionierung allerdings nicht im Hauptraum endet - Nein, selbst im durchgängigen Essbereich und anschließendem Flur finden sich die Teile, augenscheinlich sauberst positioniert. Als wir ankamen, hatten die Jungs schon ihre erste Vorführung hinter sich ( insofern sei Ihnen unsere Wartezeit vor der Tür trotz Sturmklingelns unsererseits verziehen - die Titan´s toppen augenscheinlich selbst ein Nebelhorn... :D ) und wir waren natürlich heiß drauf, zu sehen, was hier abgeht...insofern am Begrüßungskaffee kurz genippt & rein mit der neuen Metallica...über das Bild denke ich brauche ich nicht allzuviel zu sagen, beim Einsatz eines Sony VW1000ES ( natürlich inkl. Tuning )...schlicht und ergreifend: Perfekt. Was wir dann auf die Ohren bekamen, das war & ist vom allerfeinsten! Unabhängig vom eingestellten Abhörpegel, niemals nervig, niemals übertrieben, kein Frequenzbereich zu vorlaut, oder aufgebläht und das auch außerhalb der Referenzposition. Es ist unfassbar, wie gut der Titan Base sein Aufgabe meistert & was auf einem Vollbereichs-Center abgeht, wieviel Anteil er am Surround-Geschehen hat. Apropopo Surround: Das Surround-Feld der Vulkan´s ist absolut überragend - alles steht an seinem richtigem Platz, zu gemischter Nachhall ist klar erkennbar, jedes Geräusch wird wirklich äußerst real abgebildet, unabhängig vom zugeführten Material. Und wer behauptet 15 oder sogar 18 Zöller im Subbereich sind prinzipbedingt langsam oder unpräzise, der hat diese Kombi noch nicht gehört! Der Sub ist eher zurückhaltend eingestellt, das ist kein vorlauter Disco- oder Effektheischerbass, das Teil gibt einfach wieder, was auf der Tonspur drauf ist...nicht mehr. Nicht weniger. Keinerlei Nebengeräusche, kein Nachschwingen in irgendeiner Art & Weise. Das gilt auch für den Raum...der klingt im besten Sinne - gar nicht. Nur zur Erinnerung: Wir sprechen von einem Wohnraum mit linksseitiger großer, bodentiefer Glasfläche, rechts offen mit Teilfachwerk und Kaminecke sowie dem Esstisch mit allem, was dazugehört...von der vielbeschworenen Symmetrie eines Abhörraumes ist dieser Raum also Meilen entfernt. Und doch - es klingt einfach. Einfach gut & zwar richtig gut. Der gezielte Einsatz der diversen Absorberelemente, die augenscheinlich hunderprozentige Ausrichtung der Lautsprecher,optimale Verkabelung der Komponenten bis hin zur separaten Stromversorgung über ein geschirmtes Stromkabel machen sich hier wirklich bemerkbar. Okay, das ist ja soweit alles noch im Bereich für "Jedermann" realisierbar und bei den verwendeten Komponenten eigentlich auch zu erwarten. Was macht die Mannschaft von Cinemike also anders oder besser gesagt mehr als andere? Wir haben gut zwei Stunden lang, Rossi`s ( ungetunte oder besser nicht modifizierte ) POA-A1HD gegen Cinemikes Variante gegengehört & beide mit den modifizierten MAA1000 verglichen. Und das Ganze ist wirklich hörbar, nicht nur ein wenig oder marginal - nein die Unterschiede sind frappierend. Nun gehört eine POA-A1HD klanglich, wie auch konstruktiv sicherlich mit zu den besten Enstufen, die man kaufen kann, aber die Cinemike - Variante setzt hier locker eins obendrauf. Und das nicht mit sorgsam von Cinemike im Vorfeld ausgesuchtem Demomaterial, sondern mit unserem eigenem, uns wohlbekanntem Material. Egal ob Blu-Ray oder CD, egal ob Mehrkanal oder Stereo - die Cinemike-Varianten waren klanglich klar vorne. Und auch hier - in allen Frequenzbereichen. Am deutlichsten wurde es im Bassbereich, herzhaft gezupfte Kontrabässe klangen einfach deutlich präziser, kontrollierter, weniger Nachschwinger...ähnliches im Hochton, die Auflösung gewann klar an Struktur, Lautstärkeunterschiede einer Gesangsstimme waren deutlicher herauszuhören...es klang einfach weniger komprimiert. Und bevor jetzt der ein oder andere schreit: Blindtest, Blindtest...man musste nicht blind sein, oder die Augen schließen um hier Unterschiede zu hören! Okay...soweit so gut. So langsam, aber sicher war klar, woher die Begeisterung für die Modifikationen a la Cinemike bei unseren "Freaks" herrührte...aber wie erklär ich´s meinem Geiste & meinem Portemonee??? Letztlich will man ja verstehen, woher die Unterschiede rühren und woraus die nicht unerheblichen Kurse resultieren. Wir bekammen also die Möglichkeit mal ins eingemachte - sprich die Werkstatt - zu gehen und uns diverse Geräte und Speaker in unterschiedlichsten Umbauphasen anzusehen...und schnell wird klar: hier werden nicht bei Vollmond irgendwelche Silberlötzinnrollen mit magischen Formeln besprochen - nein hier werden schlicht Bauteile getauscht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger...und die Qualität der getauschten Bauteile, was Serienstreuung oder Auslegung angeht ist extrem. Simple Zementwiderstände mit Stückpreisen im 70 Cent-Bereich - ja die finden sich selbst in einer MAA1000!!!- werden getauscht gegen Präzisionswiderstände, die sogar zugelassen sind für den Bereich der Luft- & Raumfahrt oder sogar der Rüstungsindustrie. Solche Bauteile unterliegen zwangsläufig ganz anderen und strengeren Prüfnormen als Standartbauteile aus dem Bereich der DIN IEC 60063 bzw. der internationalen IEC 60063. Nur zum Vergleich ein normaler Zementwiderstand für allgemeine Anwendungen in elektronischen Schaltungen erlaubt eine Toleranz von 1 bis 5% ! Abweichung vom Sollwert. In digitalen Schaltungen sogar bis zu > 10%. Der Hersteller ist nicht gezwungen, seine Produktion auf eine evtl. Serienstreuung zu überprüfen. Präzisionswiderstände hingegen dürfen max! > 0,1% Abweichung des Sollwertes erreichen. Für die Zulassung im Hightech - Bereich ist eine widerkehrende Prüfung im 8 Monatsrythmus vorgesehen, inkl. des Test auf die Mindestlebensdauer von 8000 Std. sowie eines Überlasttestes mit 100% des eigentlichen Wertes. So erklärt sich auch der Preis von gut 20,00 € für einen dieser Widerstände. Ähnliches im Bereich von Sieb- und Pufferkondensatoren - hier werden bei einer MAA1000 mal eben 20 - in Worten Zwanzig Stück getauscht. Oder die Weiche einer Titan - die ist im Bereich - Mittel / Hochton eine komplette Neuentwicklung, die Bauteile extrem dicht, aber sauber getrennt wg. möglicher Interferenzen aufgrund magnetischer Einstreuungen der Bauteile. Noch aufwendiger wird es im Bereich der SMD - Bauteile, die nur mit erheblichem Aufwand von der Platine runter zu bekommen und neu aufzulöten sind. Hier gehen diverse Stunden allein für den Umbau drauf. Von der Entwicklungs- und Probezeit ganz zu schweigen... Summa summarum kann man sagen: Der Preis für ein Cinemike - Produkt ist hoch, aber aufgrund der Qualität absolut okay. Und auch für die, die sagen - da kaufe ich mir doch für das Geld etwas aus der nächst höheren Klasse - auch die arbeiten im Regelfall mit Serienwiderständen... ;) Explizite High-End-Hersteller mal ausgenommen, diese mögen zwar in Teilbereichen ähnlich gut bauen, müssen ja aber auch hinsichtlich Entwicklung & Produktion wirtschaftlich bleiben und greifen deshalb oft auf fertig entwickelte Zulieferteile zurück...insofern ist der Weg von Cinemike nicht dumm: Ich nehme ein gutes Produkt & mache ein sehr gutes daraus... Mein persönliches Fazit: Ich verkaufe sukzessive meine vorhandene Elektronik und werde mich nach und nach mit Gebrauchtgeräten in Cinemike - Version eindecken...auch dafür gibt´s ein, zwei Räumchen... :)